Freitagskonzert 3 „Herzensangelegenheiten“ | Bonn

Der Zauberer in der Einsamkeit: So erschien Jean Sibelius seinen Zeitgenossen gegen Ende seines Lebens, hochgeehrt in Europa, jedoch zurückgezogen lebend, lange Zeit verstummt. Und dabei gehörte er als junger Mann zu den fortschrittlichsten Komponisten jener Generation, die die Volksmusik des eigenen Landes nicht mehr romantisierend übernahm und die Vergangenheit verklärte, sondern sie in die Sprache der Gegenwart zu überführen suchte. Und so entwickelte Sibelius einen eigenen Stil, den man nach wenigen Takten erkennt: Dunkel, leidenschaftlich, hypnotisch! Oft verarbeitete er Motive der finnischen Kultur, wie zum Beispiel die Sagen um Lemminkäinen, einen der Helden des Nationalepos Kalevala. Das berühmteste Stück der stürmischen Suite ist der Schwan von Tuonela, in dem es um die Toteninsel geht. Auch Alberto Ginastera aus Argentinien und Leoš Janácek aus Mähren verbanden in ihrer Musik Tradition und Moderne, Heimatliches und Universalität. 

Weitere Informationen

Foto: Pishkar, Hossein © Susanne Diesner