Die raumgreifenden Klanginstallationen des kanadischen Künstlerpaares Janet Cardiff (*1957) und George Bures Miller (*1960) ziehen uns unmittelbar in ihren Bann. Für ihr innovatives Lebenswerk, in dem sich die Grenzen zwischen Klangkunst, Hörspiel, Konzert, Kino und Theater auflösen, wurden sie im Jahr 2020 mit dem Wilhelm-Lehmbruck-Preis der Stadt Duisburg und des Landschaftsverbandes Rheinland ausgezeichnet.
Ihre Werke sind getragen von der Kraft und Magie des Klangs, der Stimmen, der Musik und der Geräusche, die uns in imaginäre Welten versetzen, in denen wir uns der eigenen Wahrnehmung immer wieder aufs Neue versichern müssen. Herausgefordert werden alle unsere Sinne, vor allem aber der Hörsinn. So eröffnen Cardiff und Miller neue Perspektiven für die Skulptur des 21. Jahrhunderts. Die Immaterialität des Klangs ist körperlich spürbar und bekommt so eine beeindruckende Präsenz. Der Klang wird zum plastischen Material.
Die Ausstellung der Wilhelm-Lehmbruck-Preisträger präsentiert Werke des Künstlerpaares aus den letzten 20 Jahren, darunter ihr jüngstes Environment „Escape Room”, das im Lehmbruck Museum seine Europapremiere feiert.
Foto: Janet Cardiff and George Bures Miller The Forty Part Motet, 2001, Montreal © the artists and Luhring Augustine, New York