Die Ausstellung „Surreale Tierwesen“ widmet sich der Welt der Tiere und der erdachten Geschöpfe und lädt vom 3. Oktober 2021 bis zum 6. Februar 2022 zu einem ungewöhnlichen Zoobesuch im Max Ernst Museum Brühl des LVR ein. Sei es der Vogel bei Max Ernst, der Hund bei Dorothea Tanning oder die Sphinx bei Léonor Fini: Das Bestiarium, das die Bildwelten des Surrealismus beherrscht, hat bisher wenig Aufmerksamkeit erfahren, obwohl sich zahlreiche Künstlerinnen und Künstler entsprechende Privatphantome, teilweise als Alter Ego, erschaffen haben. Sie bevölkern neben Mischwesen wie dem Minotaurus bei Pablo Picasso oder der Meerjungfrau bei René Magritte die ausufernde Fauna der surrealen Fantasie.
Rund 140 Werke, darunter Gemälde, Skulpturen, Arbeiten auf Papier, Collagen, Fotografien, illustrierte Bücher, Druckgrafiken und Zeitschriften sowie Filme, werden zusammen mit literarischen Texten präsentiert. Damit wird der Bogen von den Anfängen der surrealistischen Bewegung in der Literatur und bildenden Kunst der frühen 1920er Jahre bis zur Jahrtausendwende gespannt. Die Schau versammelt Werke von 74 internationalen Künstlerinnen und Künstlern, u.a. von André Breton, Luis Buñuel, Leonora Carrington, Salvador Dalí, Marcel Duchamp, Max Ernst, Meret Oppenheim, Man Ray und Pablo Picasso sowie weniger bekannte bzw. wiederzuentdeckende Arbeiten von Jean Benoît, Greta Knutson, Edith Rimmington, Friedrich Schröder-Sonnenstern oder Remidios Varo.
Dr. Achim Sommer, Museumsdirektor, erläutert dazu: „Künstlerische Positionen unter anderem aus Frankreich, Belgien, Italien, Großbritannien, Schweden, Tschechien, den USA oder Mexiko bilden die weltweite Vernetzung der surrealistischen Bewegung ab. Wir freuen uns, dass wir Leihgaben aus Museen und privaten Sammlungen aus 11 Ländern präsentieren können.“ Dr. Jürgen Pech, Kurator und wissenschaftlicher Leiter des Museums, ergänzt: „Diese internationale Ausstellung des Surrealismus zeigt sowohl das Umfeld, in dem Max Ernst gelebt und gearbeitet hat, als auch die Vielfalt bildkünstlerischer und literarischer Positionen, die im Laufe der surrealistischen Bewegung entstanden sind. Werke von 74 Künstlerinnen und Künstlern bzw. Schriftstellerinnen und Schriftstellern ermöglichen hier Einblicke in höchst gegensätzliche Arbeits- und Sichtweisen.“
Weitere Informationen: www.maxernstmuseum.lvr.de