Buxel-Ausstellung | Paderborn

2020 hat die Stadt Paderborn die Skulptur „Steg“ aus dem Nachlass von Reinhard Buxel (1953-2016) erworben. Die große, raumgreifende Außenskulptur aus Sandstein wird im Frühjahr 2022 in den Paderwiesen aufgestellt. Anlässlich dieser Aufstellung zeigt die Städtische Galerie Plastiken und Zeichnung, die das Werk des Künstlers über drei Jahrzehnte vorstellen.

Charakteristisch für die Skulpturen des Künstlers Reinhard Buxel sind Reduktion und Transparenz der Struktur, Eigenwert des Materials und die Monumentalität der Einfachheit. Den Bildhauer zeichnet ein außerordentliches Gefühl für Proportionen aus, er verschränkt das Innen mit dem Außen, schafft Ordnungsgefüge, so dass gestaffelte oder turmähnliche Plastiken entstehen. In ihrem äußeren Erscheinungsbild weisen seine Steinplastiken oft glatte, helle Schnittflächen auf, andererseits dominieren unbearbeitete, dunkle Partien der rauen Außenkruste des Sandsteins. So sinnlich direkt der krustige Sandstein die emotionalen Tiefenschichten der Betrachtenden anspricht, so abstrakt ist doch Reinhard Buxels Konzept. Zentral sind Formfragen, das Verhältnis von Raum und Volumen. Der Stein dient als Vehikel, sie zu erforschen. Daneben ergänzen Graphitzeichnungen seine Formfindungen und machen Strukturen, Raum und Freiraum, plastisches Denken zweidimensional sichtbar. Es handelt sich nicht um Vorzeichnungen oder Skizzen, sondern sie stehen vollgültig im Dialog mit den Skulpturen.

In der parallel stattfindenden Ausstellung im Kunstmuseum „Hommage à Reinhard“ sind Werke von Künstlerinnen und Künstlern zu sehen, die Reinhard Buxel und sein Schaffen begleitet, sich im Studium mit ihm ausgetauscht oder später mit ihm diskutiert haben: Martina Benz, Emil Cimiotti, Christian Hage, Christiane Möbus, Hans Reijnders, Walther Schwiete, Alf Setzer, Ulrike Siebenhaar, Wolfgang Temme. Bronzeskulpturen, Stein- und Holzplastiken im Raum und an den Wänden, Fotografien, Portopagen und Brandings bilden eine abwechslungsreiche Gruppenausstellung zu Ehren eines Freundes.

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Foto: © Stadt Paderborn