Sparten übergreifend und Themen orientiert – das waren die „Markenzeichen“ der Akzente seit ihrer ersten Ausgabe im Jahr 1977. Für das Jahr 2022 verzichtet das Festival ausnahmsweise auf ein aktuelles kulturell oder gesellschaftlich relevantes Thema. Es verknappt die inhaltliche Orientierung auf ein bloßes Satzzeichen – auf das Ausrufezeichen.
Das hat zum Teil ganz pragmatische Gründe. Für die abgesagten Akzente 2020 und 2021 mit den Titeln „Glück“ bzw. „Mauern“ wurden Künstlerinnen und Künstler eingeladen und Projekte initiiert, die noch immer auf ihr Publikum warten und die es noch immer wert sind, präsentiert zu werden. Soweit es organisatorisch möglich ist, wollen die „Akzente“ diese Ideen aufgreifen und verwirklichen. Einen gemeinsamen aussagekräftigen Titel zu suchen, kann da leicht zu gewollten oder gar verkrampften Ergebnissen führen.
Dennoch will das Ausrufezeichen auch eine inhaltliche Aussage treffen. Dieses Satzzeichen hat unterschiedliche, sogar widersprüchliche Bedeutungen. Es kennzeichnet unter anderem Verbote oder Befehle, Wünsche oder Warnungen, Erstaunen und Aufrufe. Gemeinsam ist diesen verschiedenen Funktionen, dass sie eine Aussage hervorheben und die Wichtigkeit des Gesagten betonen.
Genau das wollen die 43. Duisburger Akzente erreichen. Sie wollen zeigen, dass sie nach zwei Jahren Pause wieder da sind. Neugierig, facettenreich und ohne Scheu vor Konflikten werden sie ein großes Spektrum künstlerischer Produktionen vorführen und Diskussionen anregen. Wir zeigen, dass uns die Akzente wichtig sind und dass wir von ihrer Bedeutung für die Stadt und die Region überzeugt sind. Vielleicht kann unser Kulturfestival auch anregen über das nachzudenken, was uns wirklich wichtig ist – nach den Lockdowns, bei weiter existierender Pandemie aber auch im ganz normalen Leben. Die 43. Duisburger Akzente wollen vom 11.03. bis zum 03.04.2022 auf jeden Fall wieder ein Ausrufezeichen setzen.
Foto: © Sebastian Hoppe