Europatag ÜbersetzerInnen | Bad Oeynhausen

Mit dem Festival „europa:westfalen“ tritt das Netzwerk „literaturland westfalen“ zum dritten Mal in seiner zehnjährigen Geschichte den Beweis an, wie groß das Innovationspotenzial der hiesigen Literaturszene ist. Dass sich
in dem mehr als 60 Einzelveranstaltungen umfassenden Programm zu Büchern lokaler Schriftstellerinnen und Schriftsteller auch sehr viel Internationales gesellt, ist keine Besonderheit des aktuellen Festivals, sondern das, was die
Literaturlandschaft von Westfalen und Lippe seit jeher auszeichnet und von Akteuren wie Publikum erwartet wird. Indem europa:westfalen einen ganzen Festivaltag – den für sein Thema zentralen Europatag – der literarischen Übersetzung widmet, will das Netzwerk die Selbstverständlichkeit, mit der literarische Internationalität bei uns gelebt wird, untersuchen und das Bewusstsein dafür schärfen, dass wir alle den Genuss von Literatur aus anderssprachigen Ländern nicht allein den Autorinnen und Autoren, sondern vor allem ihren Übersetzerinnen und Übersetzern zu verdanken haben. Deren schöpferische Leistung wird immer noch viel zu oft nur als Handwerk oder Dienst- leistung aufgefasst. Dass die Übersetzung tatsächlich eine bedeutende Kulturtechnik und eine eigenstän- dige Kunstform ist, und als solche eine vielseitige, streitbare und spannende Angelegenheit, das beweist das von AGORA, den „Poetischen Quellen“ und der „Weltlesebühne“ fachkundig entwickelte Programm dieses Tages auf eindrucksvolle, unterhaltsame und – so zumindest die damit verbundene Hoffnung – nachhaltige Weise.

Heiner Remmert
Projektleiter literaturland westfalen

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