Faszination Papier | Hamm

In der Kunst dient Papier seit Jahrhunderten als Träger für Zeichnungen, Skizzen oder Druckgrafiken. In diesen Fällen genießt es bei weitem nicht den Stellenwert wie die darauf zu sehenden Darstellungen. Wenn Papier hingegen aus seiner gebräuchlichen Flächigkeit gestalterisch in eine dreidimensionale Form gebracht wird, kann es eine erstaunliche Präsenz erlangen. Wie unendlich wandelbar und facettenreich Kunst aus Papier ist, beweisen die hier gezeigten Werke.

Einunddreißig Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland beteiligen sich an der Ausstellung. Zu sehen sind Collagen, Skulpturen und Objekte, darunter präzise Faltstücke, Papierschnitte, Pappmachés, Geschnitztes aus Pappe und Mixed Medias. Räumlich ausladende Installationen und Environments belegen nicht nur das künstlerische Interesse am Material Papier, sondern zugleich auch das Zusammenwirken mit der Museumsarchitektur. Kunst aus Papier stellt nicht ausschließlich ein rein ästhetisches Faszinosum dar, sondern macht auch Anleihen bei Natur, Architektur und Mathematik. Etliche Arbeiten transportieren auch Botschaften über ethische, politische und soziale Fragen, die etwa Unterdrückung und Zerstörung betreffen. Kaum kann man sich beim Anblick auf diese Werke dem Respekt verschließen: Respekt vor der Ausdauer, der Tatkraft und dem handwerklich virtuosen Geschick im Umgang mit dem papiernen Material, aus dem sinnliche Schöpfungen mit hohem künstlerischen Niveau und überraschend spannenden Inhalten hervortreten.

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