Maria Stuart | Bonn

Maria Stuart, Königin von Schottland, steht unter Verdacht, den Mord an ihrem Gatten in Auftrag gegeben zu haben. Auf der Flucht vor ihrem Volk erhofft sie sich Asyl bei Elisabeth, Königin von England und ihre Cousine.  Diese jedoch fürchtet, Maria könnte aus erbrechtlichen Gründen Anspruch auf ihre Krone erheben. Zudem ist Maria leidenschaftliche Katholikin und weiß einen mächtigen Kirchenapparat hinter sich, den die Protestantin Elisabeth als Bedrohung  des politischen Gleichgewichts in Europa auffasst. Maria wird unter Bewachung gestellt. 19 Jahre verbringt sie in mehreren Schlössern als Gefangene und dirigiert von dort aus Vertraute und Anhänger. Einer persönlichen Begegnung weicht Elisabeth stets aus. Ein vereiteltes Attentat auf die englische Königin besiegelt schließlich Marias Schicksal: Sie wird der Mitwirkung verdächtigt und aufgrund eines Gesetzes, das eigens zu diesem Zweck erlassen worden ist, wegen Hochverrats schuldig gesprochen. Doch Elisabeth hadert mit ihrem Gewissen und ihrer Verantwortung und zögert die Vollstreckung des Todesurteils hinaus.
Schillers Drama erzählt vom Duell zweier Herrscherinnen, in dem es nur Niederlagen geben kann. Vor dem Hintergrund von politischen Verstrickungen und Intrigen zeigt es sie vor allem als Menschen, die zwischen Macht, Religion, Moral und nicht zuletzt Gefühlen zu einsamen Entscheidungen gezwungen sind. In Zusammenarbeit mit der Autorin Katja Brunner entsteht eine Stückfassung mit Witz und wechselvoller Dynamik, die den Schiller-Text mit Blick auf die beiden Frauenfiguren thematisch vertieft und erweitert.

Matthias Köhler realisierte bereits als Regieassistent eigene Abende am Schauspiel Köln und gehörte in der Spielzeit 16/17 zum Kurationsteam der dortigen Außenspielstätte BRITNEY, wo er auch das internationale queer*feministische BRITNEY X FESTIVAL organisierte. Er inszenierte u. a. in Dresden, Basel und Wien und ist nach IN STANNIOLPAPIER und DIE GLASMENAGERIE zum dritten Mal am Theater Bonn zu Gast.

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Foto: © Thilo Beu