Eine Wunde, die nicht verheilt, quält den Gralskönig Amfortas: Sein Gegner Klingsor fügte ihm diese Verletzung zu, als er ihm den heiligen Speer entwendete. Die Ritterschaft, die den heiligen Gral hütet und sich davon ewiges Leben verspricht, versucht Amfortas zu helfen – doch der Prophezeiung nach kann nur ein „reiner Tor“ ihn retten. Als der unbedarfte Parsifal zu der Gemeinschaft stößt, meint der Gralsritter Gurnemanz, in ihm den prophezeiten Erlöser zu erkennen. Doch Parsifal muss zunächst schmerzhafte eigene Erfahrungen machen, bevor sich ihm die Stärke des Mitleids erschließt und er seinen Platz in der Gralsbruderschaft finden kann.
Richard Wagner bezeichnete die letzte von ihm komponierte Oper als sein „versöhnendstes Werk“. Dabei verbindet er Elemente des christlichen, buddhistischen und hinduistischen Glaubens mit Motiven aus Mythen und Sagen zu einem eigenen Parsifal-Mythos. Wagners Komposition fasziniert durch die ausgefeilte Leitmotivtechnik und mystische Klangsphären – Thomas Mann schrieb, die Partitur sei „voll von Lauten, denen man mit immer neuer Beunruhigung, Neugier und Verzauberung nachhängt.“
Nach Tristan und Isolde zeigt das Theater Hagen erneut ein monumentales Werk von Richard Wagner in einer eigenen Interpretation.
Foto: Corby Welch, Chor © Björn Hickmann