Zur Freiheit gelangt oder zur Freiheit verdammt? Wie wirken die gesellschaftlichen Umbrüche von vor 50 Jahren in die heutige Zeit hinein?
Proteste gegen den Vietnamkrieg, befreite Sexualität, Minirock und Langhaarige, Aufstand gegen Autoritäten – für all das steht die 68er-Generation. Damals wurde die Tür einen Spalt aufgestoßen für das, was der Sozialdemokrat Willy Brandt kurze Zeit später als Losung für die deutsche Gesellschaft ausgab und damit auch die Wahl gewann: „Mehr Demokratie wagen.“ Frauen forderten die gleichen Rechte wie Männer, Bürgerinitiativen entstanden, die Friedens-, Anti-AKW- und Schwulen- und Lesbenbewegung formierte sich. Die Gesellschaft sei seitdem offener, toleranter und vielfältiger geworden, finden die einen. Neorechte Kräfte kritisieren dagegen das „moralisch verrottete und versiffte 68er-Deutschland“, in dem die guten deutschen Sitten zerstört worden seien. Sie werfen den freiheitsliebenden 68ern vor, die Deutschen einem letztlich schädlichen Umerziehungsprojekt unterzogen zu haben. Zur Freiheit gelangt oder zur Freiheit verdammt? Wie wirken die gesellschaftlichen Umbrüche von vor 50 Jahren in die heutige Zeit hinein?
Darüber diskutiert Katja Schwiglewski mit:
Karin Bergdoll, Diplompädagogin
Cornelia Koppetsch, Soziologin
Susanne Schunter-Kleemann, Politologin
Redaktion: Tamara Tischendorf
Foto: Internationale Vietnam-Konferenz | Bildquelle: dpa/Chris Hoffmann