Jakob oder Jacques? Offenbach als deutsch-französischer Grenzgänger

Jacques Offenbach verbindet auf einzigartige Weise den deutschen und französischen Kulturraum. Geboren 1819 in Köln, gestorben 1880 in Paris – dazwischen liegen Kindheit als Sohn eines jüdischen Kantors, Jugend im Rheinland, Ausbildung in Frankreich, Konvertierung zum Katholizismus, Heirat mit einer spanisch-englischen Adeligen und nicht zuletzt musikalische Triumphe in Paris, Wien, Brüssel, London, Madrid, Lissabon und Berlin. Offenbachs Biographie ist eine zutiefst europäische.

Die Diskussion „Jakob oder Jacques? Offenbach als deutsch-französischer Grenzgänger“ greift diese Vieldeutigkeit der Figur Offenbachs auf und fragt anlässlich des Offenbach-Jahrs 2019, wie es heute um die Grenzgänger bestellt ist.

Damit wird zugleich der Stand der deutsch-französischen Beziehungen reflektiert. Können wir heute, auf der Basis vielfältiger Kooperationsprojekte, deutsch-französischen Begegnungen und Partnerschaften, das Erbe Jacques Offenbachs als gemeinsames französisch-deutsches Kulturgut genießen? Oder bewegt sich ein Grenzgänger wie Offenbach immer noch zwischen zwei Kulturen, die wechselseitige Neugier und Interesse erwecken, die sich aber immer noch als getrennte Räume konstituieren?

Darüber diskutieren Hildegard Stausberg und Michael Hirz mit:
Alexander Graf Lambsdorff, MdB
Stephan Grünewald, Dipl. Psychologe
Mario Kramp, Kölnisches Stadtmuseum

Aufnahme vom 22. Januar 2019 aus dem Domforum in Köln.

Redaktion: Karl Karst

Foto: Kay-Uwe Fischer