Spielpläne in NRW: tot und männlich

Kommunale Opernhäuser sind in ihrer jetzigen Form nicht zukunftsfähig – und benachteiligen weibliche Komponistinnen. Braucht die Oper eine Frauenquote? Sollten Opernhäuser sich dazu verpflichten, mehr Auftragskompositionen an Frauen zu vergeben?

WDR 3 hat die Opern-Spielpläne in NRW unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: NRW ist ein Opern-Paradies. In der vergangenen Spielzeit stemmten die 13 kommunalen Bühnen in Nordrhein-Westfalen über hundert Inszenierungen – mit insgesamt mehr als tausend Aufführungen. Drei Opern pro Tag. NRW ist ein großartiges Bundesland für Oper. Aber lebende Komponisten haben kaum eine Chance, auf die Spielpläne zu kommen. Und Komponistinnen überhaupt keine. „Da kann man über eine Frauenquote nachdenken“, sagt der Intendant der Oper Wuppertal, Berthold Schneider. An seinem Haus fand die einzige Oper in NRW statt, die von einer Frau geschrieben wurde. „Überlebenschance der Gattung Oper, wenn sich nicht grundlegend etwas ändert: Nullprozent“, sagt der Komponist Moritz Eggert.

Sollten Opernhäuser sich also dazu verpflichten, mindestens die Hälfte aller Kompositionsaufträge an Frauen zu vergeben?

Darüber diskutiert Nele Freudenberger mit den Komponisten und Spielplanmachern: 

  • Muchtar Al Ghusain, Beigeordneter
  • Anna Chernomordik, Dramaturgin
  • Moritz Eggert, Komponist
  • Elena Mendoza, Komponistin   
  • Berthold Schneider, Intendant

Aufnahme vom 23. September 2019 in der Oper Wuppertal

Redaktion: Karl Karst

Foto: Komponist Moritz Eggert, Komponistin Elena Mendoza, Intendant der Oper Wuppertal Berthold Schneider und Dramaturgin Anna Chernomordik (v.l.n.r.) | Bildquelle: WDR