Wahlkampfbeeinflussung durch digitale Werkzeuge?

Es wird sehr kontrovers diskutiert, ob die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl 2016 in den USA, in der sich Donald Trump durchsetzte, und die der Volksabstimmung über den Brexit entscheidend durch Beeinflussung von außen zustande gekommen sind: Twitter und insbesondere Facebook seien die Werkzeuge gewesen, über die diese Beeinflussung stattgefunden habe. Sowohl ausländische Mächte, insbesondere der russische Geheimdienst, als auch Beteiligte an der Wahl (die Trump-Kampagne über Cambridge Analytica; die Initiativen, die sich für den Brexit einsetzten) hätten sich der Werkzeuge und ihres Manipulationspotentials bedient.

In der Podiumsdiskussion soll diskutiert werden, wo die Grenze zwischen angemessener und manipulativer Wahlwerbung bzw.-beeinflussung über die sozialen Medien verläuft und inwieweit eine „unabhängige“ politische Willensbildung noch möglich ist, die für eine Demokratie konstitutiv ist. Der Ausgang der Präsidentschaftswahl in den USA im letzten Jahr ist für die weitere Entwicklung in den USA und auch in der ganzen Welt von großer Bedeutung, und die Bundestagswahl in Deutschland steht bevor. 

Dr. Michael Köhler diskutieret mit folgenden Gästen:

  • Prof. Sabine Sielke: Leiterin des Lehrstuhls für Literatur und Kultur Nordamerikas an der Universität Bonn
  • Prof. em. Martin Morlok: Professor für Öffentliches Recht, Rechtstheorie und Rechtssoziologie an der Universität Düsseldorf
  • Julius van de Laar: Kampagnen- und Strategieberater unter anderem in den Präsidentschaftswahlkämpfen von Barack Obama
  • Ellen Ehni: Chefredakteurin beim Westdeutschen Rundfunk

Eine Aufzeichnung vom 29.04.2021 aus dem WDR-Funkhaus am Wallrafplatz

Foto: Silhouette eines Mannes, der vor einem großen Facebook-Logo auf sein Smartphone schaut | Bildquelle: Reuters/Dado Ruvic