Die Moderne ist eine Epoche der individuellen Freiheit. Moderne Menschen sind frei von den Fesseln der Fremdbestimmung. Sie können „Ich“ sagen und wollen selbstbestimmt leben. Was ist das aber unter modernen Bedingungen? Welches Bild haben wir von uns, welches hat die Wissenschaft und wie erzählen wir vom Ich? Die moderne Biologie und Hirnforschung erlauben neue Ein-Sichten und spektakuläre Bilder vom Gehirn. Die herkömmliche Frage nach dem Ich als der Mitte des Menschen wird dadurch infrage gestellt. Sind wir nur die Summe unserer neuronalen Prozesse? Menschen erfahren sich als Ich und können das Ich zum Forschungsgegenstand wählen. Wie kann aus heutiger Sicht ein überzeugender des Menschen aussehen, der diese lebensweltliche Ich-Erfahrung aufnimmt, ohne wissenschaftlichen Erkenntnissen zu widersprechen?
Es diskutieren:
Ludger Honnefelder, Dir. a. D. Albertus-Magnus-Instituts
Felicitas Hoppe, Schriftstellerin, Büchner-Preisträgerin
Franz-Xaver Kaufmann, Universität Bielefeld
Karl Zilles, Dir. a. D. Forschungszentrum Jülich für Medizin und Neurowissenschaften
Moderation: Michael Köhler
Aufnahme vom 13. Oktober 2014 aus Kolumba, Kunstmuseum des Erzbistums Köln
Foto: Neue Erkenntnisse der Hirnforschung werfen ein neues Licht auf die Frage nach dem „Ich“ (Bildrechte: picture alliance/Science Photo)